Erster Neujahrsempfang in der 1050-jährigen Geschichte Steinweilers
Mit einem ökumenischen Gottesdienst und einem Neujahrsempfang eröffnete die Ortsgemeinde Steinweiler am Fest der Heiligen Drei Könige ihr Jubiläumsjahr – zum 1050-jährigen Bestehen der Ortsgemeinde.
In der katholischen Pfarrkirche St. Martin zelebrierten im gut besuchten Eröffnungsgottesdienst Pfarrer Dietmar Wenzel von der protestantischen und Pastoralreferent Thomas Jäger von der katholischen Pfarrgemeinde den Eröffnungsgottesdienst. In ihrer Dialogpredigt ließen sie die fünf Jahrzehnte seit der 1000-Jahrfeier im Jahre 1968 Revue passieren, und zeigten Veränderungen im kirchlichen und gesellschaftlichen Zusammenleben auf. Zugleich warfen sie passend zum Dreikönigsfest die Frage auf, welchem ‚Stern‘ Steinweiler in den nächsten Jahren folgen würde.
In den Fürbitten gedachte man den Verstorbenen der Ortsgemeinde, bat um ein gutes Miteinander auch gegenüber neuen Mitbürgerinnen und Mitbürgern und stellte auch den Bezug zum aktuellen Verbrechen in Kandel her. Der Kirchenchor in ökumenischer Besetzung, die Kirchen-Combo sowie die Sternsinger gestalteten mit Ihren Beiträgen den Festgottesdienst.
Anschließend lud die Ortsgemeinde zum Neujahrsempfang ins Bürgerhaus ein. Auch hier war die Resonanz sehr gut, 150 Personen waren anwesend. Nach der musikalischen Begrüßung durch den Musikverein erläuterte Ortsbürgermeister Michael Detzel, dass dies wohl der erste Neujahrsempfang in der Geschichte der Ortsgemeinde sei, denn „in den Aufzeichnungen der letzten 50 Jahre war kein Hinweis auf eine ähnliche Veranstaltung zu finden.“ Auslöser für den Neujahrsempfang ist das 1050-järhgie Ortsjubiläum, denn am 10. November 968 fertigte Kaiser Otto der Große eine Urkunde aus, mit der er seiner Gemahlin Adelheid von Burgund den Hof Steinweiler im Speiergau schenkte – dies war die Geburtsstunde der Ortgemeinde. In einem kurzen Eingangsfilm wurden die 50 Jahre andauerte Herrschaft – als Königin von Italien und Kaiserin des ostfränkisch-deutschen Reiches – der einst mächtigsten Frau Europas aufgezeigt.
Der Ortsbürgermeister informierte, dass bereits im März 2016 mit den Planungen für das Jubiläumsjahr begonnen wurde. In ca. 30-40 Sitzungen wurde über die einzelnen Veranstaltungen und deren Ausgestaltung diskutiert und beraten. Im Amtsblatt wurde regelmäßig informiert, jede Mitbürgerin und jeder Mitbürger war zu den Terminen eingeladen. Eine „informelles Kernteam“, im Wesentlichen bestehend aus Vereinsvertretern, war regelmäßig anwesend. „Dies soll verdeutlichen, dass in den ganzen Planungen sehr viel Arbeit und Engagement steckt, um solch ein Jubiläumsjahr gebührend zu begehen. Für die Umsetzung der Termine ist jedoch weiterhin viel Engagement notwendig“, so der Ortsbürgermeister weiter. Anschließend stellte der Ortsbürgermeister das breit gefächerte Angebotsportfolio mit einigen kirchlichen, sportlichen und etlichen kulturellen Veranstaltungen, vor, das jeden Monat mindestens eine Veranstaltung vorsieht. „Höhepunkte werden sicher sein: der Festabend mit der Präsentation des Dorf-Lebenslaufs und des Festweins, die Eröffnung des Historischen Dorfweges, die Feier der Historischen Kerwe als auch das Stationen-Theater. Der Veranstaltungsflyer wurde bereits vor Weihnachten verteilt.
Anschließend erläuterte der Ortsbürgermeister den Aufbau der eigens für das Jubiläumsjahr aufgestellten Ortseingangsschilder, die auf das 1050-jährige Ortsjubiläum und die monatlichen Veranstaltungen hinweisen. Die bildliche Darstellung im Schatten der beiden Kirchen – mit den ‚Hilfskräften‘ der Landwirtschaft: früher ein Pferd mit einem PS, heute große Traktoren mit etlichen hundert PS – symbolisiert den Wandel des Dorfes, von einem landschaftlich geprägten Dorf zur ‚Traditionsgemeinde mit Zukunft‘. Die Illustration erfolgte vom ehemaligen Ortsbeigeordneten Ludwig Lieber. Nach der ‚Enthüllung‘ eines Schildes stieß man gemeinsam auf das Jubiläumsjahr an und wünschte sich alles Gute.
Im zweiten Teil des Neujahrsempfangs thematisierte der Ortsbürgermeister die Bluttat von Kandel, bei der ein Mädchen aus Kandel von einem afghanischen Asylsuchenden in einem Einkaufsmarkt grausam erstochen wurde. „Bei allem Trost, der den Eltern entgegen gebracht wird, ist bittere Realität, dass ihr einziges Kind unwiederbringlich von ihnen gegangen ist“. Verbandsbürgermeister Volker Poß, der zur Zielscheibe des medialen Interesses wurde, zeigte sich über die Grausamkeit der Tat ebenso geschockt wie über die Instrumentalisierung dieses Verbrechens für politische Zwecke, die persönlichen Anfeindungen und Anfeindungen von Dritten, wie auch der Betreuerinnen und Betreuer der Asylsuchenden. Ortsbürgermeister Detzel dankte dem Verbandsbürgermeister für seine klaren Worte.
Mit weiteren Musikbeiträgen des Musikvereins und guten Gesprächen klang der erste Neujahrsempfang in der Geschichte Steinweiler‘s aus. – Michael Detzel, Ortsbürgermeister