Kreuzgasse 4
(früher: Ringgasse 81)
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Erbaut | 1748 neu erbaut durch Johann Heinrich Hecki und Maria Elisabeth Blättner. |
Ursprüngliche Nutzung | Wohnhaus mit Backstube, Stall, Scheune mit Stall, zwei Sauställen, Hof und Garten. |
Derzeitige Nutzung | Das Haus wurde aufwendig saniert und wird privat bewohnt. |
Der Dreißigjährige Krieg (1618 -1648) entvölkerte in der Südpfalz weite Landstriche. Die Kurfürsten standen
vor der Aufgabe, den Wiederaufbau zu fördern und ihr Land neu zu besiedeln. Unterschiedliche Handwerker,
darunter auch Religionsflüchtlinge wurden angeworben. Dies erwies sich als kluger Schachzug, da diese Einwanderer spezielles Wissen mitbrachten, welches in der Landwirtschaft und in den Zünften dankbar angenommen wurde. Es handelte sich um Schreiner, Zimmerleute, Schuhmacher, Hosen- und Strumpfstricker,
Wollenweber, Färber, Gerber und Hafner. Auch die Landwirtschaft profitierte von dem Wissen der
Neusiedler. Die Einführung von Obstbaumkulturen, der Kartoffelanbau, die Zucht von Seidenspinnern auf
Maulbeerbäumen (zur Produktion von Seide) und der Tabakanbau eröffneten neue Möglichkeiten.
Es ist überliefert, dass sich ab dem Jahr 1668 französische Calvinisten, auch Hugenotten genannt, in
Steinweiler ansiedelten. An dieser Stelle stand von 1695 bis ca. 1748 bereits ein Wohnhaus, welches unter anderem von dem Hugenotten Georg Adam Dumser bewohnt wurde. Noch heute finden sich in Steinweiler Familiennamen, die auf diese Zeit der Einwanderung zurückzuführen sind, zum Beispiel Bevier, Bourquin und Logé.
Ab 1874 wurde das Bäckerhandwerk viele Jahre in diesem Anwesen ausgeübt. Auch die Dorfbevölkerung
konnte den großen Backofen nutzen.